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Fahrberichte - Ronde van de Wijnstraat 2024

Nachdem Veranstalter Timo Rokitta im letzten Jahr den RHS-RBX (Rheinhessen-Roubaix), sein Schotterpendant zum Paris-Roubaix, geschaffen hatte, war es nur logisch, dass er 2024 einen Tribut an die Tour of Flanders entwerfen würde. Die erste Ausgabe fand am vergangenen Wochenende statt, und er schickte diesen großartigen Bericht darüber, wie das Event verlief.

Im Pantheon des Radsports nehmen die Frühjahrsklassiker „Flandernrundfahrt“ und „Paris-Roubaix“ einen unvergleichlichen Platz ein. Diese beiden historischen Radrennen sind nicht nur legendär, sondern auch voller Dramatik, Leidenschaft und Herausforderungen. Ihre Geschichte ist gespickt mit epischen Momenten, heldenhaften Siegen und schmerzhaften Niederlagen. 

Die Flandernrundfahrt, auch bekannt als die "Ronde van Vlaanderen" wird seit 1913 ausgetragen. Es ist eines der anspruchsvollsten Rennen im Radsportkalender und führt die Fahrer über kopfsteingepflasterte Anstiege über die berüchtigten „Helligen“ und malerische Landschaften in der belgischen Region Flandern.

Die Landschaft der nördlichen Pfalz und entlang der „Deutschen Weinstraße“ ist gerade prädestiniert für ein besonderes Spektakel auf Kopfsteinpflaster-Wegen. Vielen radsportbegeisterten Pave-Fans eher unbekannt sind die kleinen steilen und mit Kopfsteinpflaster gespickten Anstiege in den Weinbergen. Bei der „Ronde van de Wijnstraat“ wurde deshalb auch der Charakter und das Profil des Originals wurde übernommen. Mit anderen Worten, die Strecke ist zuerst zügig zu befahren, um dann später in einem Feuerwerk von anspruchsvollen Kopfsteinpflasterpassagen zu enden. 

Mit am Start war auch Udo Bölts. Er sollte jetzt, nach Ende seiner Karriere endlich sein Pave – Debut bei der „Ronde van de Wijnstraat“ feiern. Udo Bölts hatte von 1992 bis 2003 zwölf Mal in ununterbrochener Reihenfolge an der Tour de France teilgenommen und ist das Rennen jedes Mal bis zum Ende durchgefahren. An der Flandernrundfahrt durfte er als Profi nie teilnehmen, da er damals als Vorbereitung auf die Tour de France immer bei der „Baskenland-Rundfahrt“ im Einsatz war. Bekannt geworden ist Udo Bölts durch den Spruch „Quäl dich du Sau“, mit dem er Jan Ulrich zum Sieg bei der Tour de France 1997 animierte.    

Mit am Start war auch Udo Bölts. Er sollte jetzt, nach Ende seiner Karriere endlich sein Pave – Debut bei der „Ronde van de Wijnstraat“ feiern. Udo Bölts hatte von 1992 bis 2003 zwölf Mal in ununterbrochener Reihenfolge an der Tour de France teilgenommen und ist das Rennen jedes Mal bis zum Ende durchgefahren. An der Flandernrundfahrt durfte er als Profi nie teilnehmen, da er damals als Vorbereitung auf die Tour de France immer bei der „Baskenland-Rundfahrt“ im Einsatz war. Bekannt geworden ist Udo Bölts durch den Spruch „Quäl dich du Sau“, mit dem er Jan Ulrich zum Sieg bei der Tour de France 1997 animierte.    

Zu Beginn führte der Track zunächst entlang des Rheins, von wo er weiter flach die Rheinebene durchquerte. Der heftige Regen vom Vortag verwandelte die normalerweise einfach zu fahrenden Gravelpisten in wahr Rutschpartien. 

Die erste Verpflegungsstelle befand sich nach 60 Kilometern inmitten der Weinberge über dem Rheintal. Nach einer ausgiebigen Stärkung, und anderem mit belgischen Waffeln, schwenkte die Strecke in Richtung Süden und tangierte unter anderem das mittelalterliche Städtchen Freinsheim mit seinen mit Kopfsteinpflaster versehen engen Gassen. An der „Deutschen Weinstraße“ bei Deidesheim ging es dann schlagartig in den harten Teil der Strecke über. Es folgten nun die berüchtigten, in Belgien genannten „Helligen“. Es folgte Kopfsteinpflasterweg um Kopfsteinpflasterweg, immer entlang des Pfälzer Waldes, der hier direkt in die Weinberge übergeht. 

Die Steigungen betrugen teilweise bis zu 15 Prozent und so mancher Fahrer kam hier an seine Grenze und musste schieben. In Weisenheim zweigte die Strecke dann ab hoch in den Wald zum „Ungeheuersee“, von dem eine rasante Abfahrt durch das Krumbachtal folgte. Unterhalb der „Burg Battenberg“ war der Spaß dann auch schon wieder vorbei. Es folgte dann schon der nächste Anstieg, vorbei an den sogenannten „Blitzröhren“ vorbei.

Die Durchquerung des alten pittoresken Dörfchens Neuleiningen mit seinen schmalen gepflasterten Gassen erlaubte es den Teilnehmern einmal kurz durchzuatmen.  

Sehnsüchtig erreichten die Teilnehmer dann die zweite Verpflegungsstelle nach gut 150 Kilometern um die Kohlenhydratspeicher für die restlichen 50 Kilometer wieder aufzufüllen. Im Zellertal, also als Abschluss gab es die gröbsten Pave – Passagen inmitten der Weinberge und mit Blick auf den mächtigen Donnersberg. Der letzte Anstieg auf Kopfsteinpflaster war der sogenannte „Koppenberg“ von Mörstadt mit seinen 15 % Steigung - ein typischer Hohlweg in der näheren Umgebung von Worms. Ein geschotterter alter Bahnradweg führte auf den letzten Metern in Richtung Ziel.

Dann endlich und nach harten 200 Kilometern mit 2.500 Höhenmetern rollten die Teilnehmer erschöpft, aber glücklich ins Ziel. Nachdem es einen hübschen Pflasterstein-Pokal für jeden Teilnehmer, sowie eine Tasse mit dem Logo des Events als Erinnerung gab, ging es zur Pasta-Party. Mit der „Ronde van der Wijnstraat“ wurde somit ein echter Frühjahrsklassiker geboren, der anspruchsvolle Kopfsteinpflasterpassagen mit Gravelpisten verbindet – die perfekte Mischung für Gravelbiker.  

Für das Jahr 2025 will sich Timo noch eine weitere Steigerung ausdenken. Er spielt schon mit dem Gedanken „A Day in Hell of Rheinhessen“ steht schon in den Startlöchern – episch wird es auf alle Fälle wieder werden! 

Falls du Lust hast, Timos Ronde Van de Wijnstraat selbst auszuprobieren, findest du hier die 200 km Strecke und hier die 130 km Version:

timo rokitta

Timo ist ein über enthusiastischer Schotterfahrer mit Sitz in Deutschland. Er ist in ganz Europa gefahren und mischt das Teilnehmen an Langstrecken-Schotter- und Bikepacking-Veranstaltungen mit sozialen Schotterausfahrten. Er ist auch Veranstalter von Events und man kann ihn entweder auf einem Moots, einem OPEN UP, einem Allied Able oder einem in den 1970er Jahren umgebauten Klappfahrrad für Schotterfahrten sehen!

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